Probenfotos: © Caroline Minjolle Steps 2022
REPERTOIRE
8 Darsteller, 1 DJ
Raum: 10 m x 12 m
Aufführungsdauer: ca. 1 h
Premiere im Rahmen des Festivals Steps: 07.05. 2022, Théâtre du Crochetan Monthey (CH)
Eine Koproduktion mit dem Steps Festival, Théâtre du Crochetan Monthey, Beethovenfest Bonn, Ringlokschuppen Ruhr Mülheim, Theater im Ballsaal Bonn
Gefördert von Migros-Kulturprozent, Pro Helvetia, Conseil de la Culture État du Valais, La Loterie Romande, Stiftung Corymbo, Ernst Göhner Stiftung, Oertli-Stiftung, Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Bundesstadt Bonn und das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Die Wiederaufnahme der Aufführungen RUNthrough II und III wird unterstützt durch das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste - gefördert mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.
In Kooperation mit Residenzzentrum tanz+ - Tanz & Kunst Königsfelden, Kurtheater Baden, Stiftung Züriwerk, Förderverein Theater Hora, Antigel Genf, Service de la culture et de la communication de la Ville Vernier, Théâtre Sévelin 36 Lausanne, Le Malévoz Quartier Culturel
Von und mit: Cristina Commisso, Fa-Hsuan Chen, Margaux Dorsaz, Álvaro Esteban, Jenna Hendry, Joana Kern, Evandro Pedroni, Yonas Perou • Recherche: Kamau & The Wolf, Kud Kolo, Theater Hora, The Iconic Kiki House of Juicy couture, Frédéric Voeffray
• Choreographie: Rafaële Giovanola
• Komposition: Franco Mento • Licht, Raum: Robi Voigt • Kostüme: Veronika Kaleja, Mathilde Grebot • Technische Einrichtung: David Mayor, Jan Wiesbrock • Choreographische Assistenz: Jade Albasini, Jenna Hendry • Dramaturgie: Rainald Endrass • Videodokumentation, Fotos: Michael Maurissens, Hugo Pratap Parvez • Pressearbeit: Fabiana Uhart
• Social media: Maud Richard
• Produktionsleitung: Kira Koplin, Lena Schmidt • Touring: Kira Koplin • Management: Mechtild Tellmann
über RUNthrough
«RUNthrough» ist eine Mischung unterschiedlicher Bewegungskonzepte und Körpersprachen, die mit der kollaborativen Arbeitsweise des Ensembles entstehen. Aus vier einwöchigen Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichen Bewegungs- und Performancekontexten sind kreative Experimente entstanden, die der Compagnie noch unentdeckte Perspektiven ermöglicht haben.
Das erarbeitete Material dieser gemeinsamen Körper- und Bewegungsrecherche dient als Inspirationsquelle für die neu geschaffene Choreografie. Acht Tänzer*innen und ein Live-DJ übersetzen in «RUNthrough» die gesammelten Impulse aus den Residenzen mit Kud Kolo, Kamau and the Wolf, Schweizer Vertreter*innen von «The Iconic Kiki House of Juicy Couture» sowie dem Theater Hora und entwickeln sie zu einer eigenen Sprache, die dem Publikum eine überraschende Wahrnehmung von Bewegung ermöglicht.
PRESSESTIMMEN IN AUSZÜGEN
Ich glaube nicht, dass es den einen Weg gibt, diesen Tanz zu beschreiben, vielmehr, dass jeder Zuschauer seine eigene Reise durch das Stück gemacht hat, Dinge gesehen und Gefühle empfunden hat, ohne vielleicht überhaupt Worte dafür zu finden!
Ich habe Körper gesehen, ich habe Seelen gesehen, ich habe Pferde gesehen, Motten und Heuschrecken, Marionetten an losen Fäden, untergegangene Seelen, Gruppenpower, Zerbrechlichkeit, Ermächtigung, Poesie, Suche, neue Welten, Staunen. Alles im ständigen Werden, jeder Körper stets bereit sich zu verwandeln, aber immer sich selbst treubleibend. Körper, die während der gesamten Aufführung nie aufgehört haben zu pulsieren.
(Serena Bonetti, Il Bernina, 17.05.2022)
Die Verschmelzung zahlreicher Einflüsse setzt eine berauschende Energie frei, die das Publikum mitreißt und es eine neue Art der Bewegungswahrnehmung erleben lässt.
(Enrica Praolini, IL Grigione Italiano, 19.05.2022)
Plötzlich hatte ich das Gefühl, jetzt kommt die Bühne wie eine Welle zu uns. Wie eine Erdkugel – es dreht sich. Fisch! Sie sind Fische. Fischmenschen, die tanzen. Jeder ist im Wasser oder es hat wirklich so ausgesehen wie ein Seestern-Tanz. … Ich glaube sie lieben Rock’n’Roll. Rock Planet CocoonDance.
(HORakel, Gianni Blumer, Robin Gilly, Theater Hora, Zürich)
In Morges, dem brennenden Kessel der urbanen Tänze
(Titel) – … Ist RUNthrough verführerisch? Ja, zumindest vom Ansatz her. Rafaële Giovanola und ihr Team sind ihrer Herangehensweise treu geblieben und haben sich mit anderen Künstlern und verschiedenen Sprachen getroffen. Sie haben sich mit Tönen und Bildern eingedeckt. So machten sie sich mit Voguing vertraut, einem Straßentanz, bei dem die Menschen wie auf dem Laufsteg posieren. Ein Spiel der Posen. Dieser Karneval, bombastisch und ironisch, bis zur Groteske und Provokation,
ist der Stoff, aus dem RUNthrough gemacht ist. Acht technisch hervorragende Tänzer haben diese Ausbeute zu Gold gemacht.
Warum überzeugt das dann aber nicht? Weil diese hochglanzpolierten Bilder nicht über das Fehlen eines Universums hinwegtäuschen können. Weil man nach der Einzigartigkeit einer Geste sucht, aber nur eine Kraftdemonstration findet - obwohl Voguing von Natur aus libertär ist. ... RUNthrough ist ein ehrenwertes Spektakel. Es ist aber so konzipiert, dass es gefällt. Der Kessel der urbanen Tänze jedoch schien mehr Erschütterungen zu versprechen. (Alexandre Demidoff, LE TEMPS 20.05.2022)
CocoonDance stellt im Viktoriabad die beeindruckende Kreation "Runthrough" vor. [Titel] – Bei der vom Publikum umjubelten Aufführung sieht man folkloristische Tanzmuster, sportliche Sprints durchs Becken oder gebogene Körper, die wie Stahlfedern aufspringen. Dann wieder rutschen sie rücklings auf allen Vieren über den Boden. … Mit absoluter Treffsicherheit lässt sich die Herkunft der jeweiligen Bewegungsphasen aus dem Stück … nicht immer identifizieren. Darauf kommt es auch gar nicht an. Insofern setzt "Runthrough" die Reise von CocoonDance erfolgreich fort, auf der sie in Stücken wie "Momentum", "Vis Motrix, "Hybridity" und zuletzt "Standard" fremde Bewegungstechniken in den modernen Tanz integrieren. Eine visionäre Arbeit. (Bernhard Hartmann, Bonner General-Anzeiger, 16.09.2022)
Atemberaubende Premiere bei "Move" [Titel] – Es war ein großartiger, spannungsgeladener Auftakt der 21. Tage für modernen Tanz in Krefeld. Mit "Runthrough" landete die Company Cocoon Dance bei "Move" in der Fabrik Heeder reiner Thrill. … Die Bonner Company markiert mit diesem Begriff eine Offenheit für ständige Veränderung und Erweiterung. … Das Ensemble ist atemberaubend artistisch in seiner Interpretation von Bewegungen, die vertraut wirken, weil sie an Hüpfen und Rennen erinnern, an das Schwirren in einem Bienenstock, an einen Flashmob, an scheue Annäherung an Andere und an rauschende Ekstase. Alles geht fließend ineinander, kaum nachverfolgbar - eben noch eine zeitlupenartige Schwerelosigkeit, im nächsten Moment breitet sich von Körper zu Körper ein Zucken aus, als habe wer in eine Steckdose gefasst. (Petra Diederichs, Rheinische Post, 27.09.2022)
CocoonDance begeistert bei der Eröffnung von move! [Titel] – „RUNthrough“ lässt einen teilweise die Luft anhalten; manchmal plätschert es eher. Lockerfluffig ist da nichts, und flüssig ist der Tanz auch selten. Er lebt von Spannungen. Er verteilt sie in bestimmte Körperteile, so dass diese sich vor und zurückschieben, einknicken, hochschnellen, wenden, rucken, sich biegen und beugen, und das wiederholt, wiederholt. … Seit einigen Jahren erschaffen CocoonDance alias Rafaële Giovanola und Dramaturg Rainald Endraß, solche Stücke, deren Schritte nicht vorgegeben sind, sondern Bewegungsarten, Phasen, Abläufe. Die Qualität liegt zum großen Teil an den Tänzerinnen und Tänzern, die – gemeinsam erarbeitete – Aufgaben ausführen und das mit Intention füllen, ohne sie zu verraten. (Melanie Suchy, tanzweb.org, Abruf: 19.09.2022)
Cocoon-Dance um Choreografin Rafaële Giovanola und Dramaturg Rainald Endraß führen mit ihrer aktuellen Produktion eine Reihe schlüssig fort, deren Paradigmen schon seit einigen Jahren ihre Arbeit prägen; und der Auftritt jetzt fügt den ästhetischen Erfahrungen des hiesigen Publikums mit dem aktuellen Stil der Compagnie eine weitere kraftvolle Episode hinzu. Zugleich begegnete den Betrachtern an diesem Abend eine sehr pure, auf
den Körper, auf Bewegung, auf Spannung und Entspannung, Serie und Improvisation, Struktur und Unstruktur reduzierte Art der Tanzkunst. Bewegungskunst in Reinform, ohne viel Verweischarakter, wenn man so möchte. … Das ist faszinierend. Aber fordernd zugleich, kompromisslos in seiner Intensität, lyrisch oder gar entrückt ist diese sehr körperliche Ästhetik keinesfalls, will es auch nicht sein. (Christian Oscar Gazsi Laki, Westdeutsche Zeitung, 26.09.2022)
Mit „RUNthrough III“ hat die Cocoondance Kompanie eine faszinierende Produktion geschaffen Ein „choreografischer Remix“ bei den Regensburger Tanztagen, der gleichzeitig begeistert und verstört. … Es ist ein fantastisches Spiel wie aus einer surrealen Graphic Novel, deren eigentliche Geschichte sich bei jeder Annäherung letztlich einer Interpretation entzieht. Es lassen sich ökologische Heilserzählungen ebenso herauslesen, wie ein Herauf-dämmern dystopischer Entwicklungen. … Der „choreografische Remix“, den Rafaële Giovanola zusammen mit den Ensemble-mitgliedern entwickelt hat, begünstigt eine assoziative Vielfalt die gleichermaßen fasziniert und verstört. Was letztlich zählt ist die Kraft und Energie des kollektiven Miteinanders, getanzt von einem vielfältigen Ensemble technisch und künstlerisch großartiger Tänzer*innen. Dafür lohnt es sich, mit offenem Mund weiter auf die entleerte Bühne zu starren – denn Horden von geisterhaften Gestalten tanzen weiter, wenn die bemerkenswerte Musik von Franco Mento längst verklungen ist. (Michael Scheiner, tanznetz.de, 24.11.2022)
Die preisgekrönte Bonner CocoonDance Company sucht nach unerforschten Bewegungen, nach besonderen Arten, mit dem Körper umzugehen. Für ihre jüngste Arbeit „RUNthrough III“ trafen sie sich im Vorfeld mit klassischen indischen Tänzer*innen. Entstanden ist ein energiegeladener, mitreißender Abend. … „RUNthrough III“ ist die dritte Version einer Arbeit, die im August 2021 begann. Für je eine Woche luden Giovanola und Endraß Gruppen aus unterschiedlichen Bewegungskontexten ein, um mit ihnen zu proben. „RUNthrough“ bedeutet übersetzt „Probe“, und das Offene, Fluide und Organische ist dem Abend eingeschrieben: Jede*r Tänzer*in hat Improvisa-tionsaufgaben, „Tasks“, muss Übergänge selbst erfinden, sogar der Live-Musiker improvisiert. Nie ist eine Vorstellung gleich. Vielleicht macht gerade das den Abend so energiegeladen und mitreißend, dass die Zuschauerin kaum anders kann als mitzuschwingen? (Dorothea Marcus, kritik-gestalten.de, Abruf: 27.01.2023)
Wippen in Blau – Auftakt des Festivals tanz nrw 2023 in Mühlheim an der Ruhr – Die Bonner Company CocoonDance eröffnet mit „RUNthrough III“ die diesjährige Festival-Ausgabe. [Titel] … Der Produktion „RUNthrough III“ gingen vier einwöchige Recherchephasen voraus, in denen die Company mit Expert*innen aus den Bereichen Voguing, serbischem Folkloretanz, Rap und inklusivem Theater arbeitete. In der Performance werden die Wurzeln dieser Traditionen sichtbar: die komplexe rhythmische Fußarbeit, das wiederkehrende Kreiselement in sich verändernder Ausführung und die vibrierende Brust scheinen von der serbischen Folklore inspiriert, während einige Bodenelemente und Handplatzierungen aus dem Voguing stammen. Gleichzeitig vereinen sie sich zu einer kon-sequenten und der Company eigenen Bewegungssprache, die sich besonders durch die präzise Etablierung eines Bewegungselements auszeichnet, das daraufhin in (teilweise überraschenden und trotzdem) subtilen Shifts graduell transformiert wird. Das einstündige Spiel mit den Rhythmen zwischen den Tänzer*innen untereinander und dem Sound Franco Mentos bildet eine treibende Basis für die Performance. (Tamora Dinklage, tanzweb.org, 06.05.2023)
… In eine ganz andere Konzentration zwingt uns die Bonner Company Cocoon Dance, die zum dritten Mal zum Kunstfest kam, um ein leider durchaus nicht ausverkauftes Nationaltheater zu faszinieren. … Die acht Tänzer, fünf Frauen und drei Männer in indigofarbenen, ansonsten aber keineswegs uniformen Kostümen, laufen, rennen und springen auch, allerdings auf der Stelle. Fortbewegung findet anders statt, über die Fersen und die Hintern zum Beispiel. Das verortet den Tanz jenseits des Tanzes, in scheinbar artfremden Bewegungen, die gleichsam die Vielfalt der Arten in einer einzigen bündeln. Brüste zucken nach vorne, Schultern nach hinten, Köpfe verschieben sich auf Oberkörpern, die es auffallend oft nach hinten und unten zieht. Eine lebende Skulptur, die vibriert und zittert, zu pulsierenden Klängen von Live-DJ Franco Mento, die zwischen Technorhythmen und archaischen Trommelritualen changieren. Das verweist alles auf nichts anderes als den menschlichen Körper selbst. Es untersucht ihn und es feiert ihn auch, ohne ihm zu huldigen. So geht es eine Stunde lang, doch wir könnten nur stundenlang zuschauen. (Michael Helbing, Thüringer Allgemeine, 10.09.2023)